Sport & FitnessGesundheit

Sport nach Covid-19: Belastung langsam steigern

ar/PZ/NK  |  14.01.2021

Wie lange muss man nach einer überstandenen Coronavirus-Infektion warten, um wieder mit Sport anzufangen? Um keine Folgeschäden zu riskieren, ist es empfehlenswert, es langsam angehen zu lassen, raten Sportmediziner.

Junge Frau mit Sportkleidung, dehnt ihre Beine, indem sie sich mit dem Oberkörper nach vorn zu den Füßen beugt.
Dehnen ist eine gute und sanfte Methode, um nach einer überstandenen Infektion wieder mit Sport zu starten.
© g-stockstudio/iStockphoto

Patienten, die Covid-19 überstanden haben, stellen sich früher oder später auch die Frage, wann sie wieder anfangen können, Sport zu treiben. Insbesondere, wenn sie auch schon vor der Infektion körperlich aktiv waren. Im Fachmagazin „British Medical Journal“ geben Sportmediziner und Physiotherapeuten um Dr. David Salman vom Imperial College in London nun Empfehlungen dazu.

Prinzipiell bestehe bei körperlicher Anstrengung nach Covid-19 die Gefahr einer viralen Herzmuskelentzündung, auch bekannt als Myokarditis. Diese kann durch verschiedene Viren wie Erkältungs-, Influenza- oder Masernviren verursacht werden und erfordert strenge körperliche Schonung, da sonst Herzschäden drohen. Ob auch SARS-CoV-2 zu den potenziellen Auslösern einer viralen Myokarditis zähle, sei derzeit jedoch noch unklar. Die meisten Daten zu Herzschäden nach Covid-19 stammten von schwer erkrankten Patienten und ließen sich nicht auf nur leicht erkrankte Patienten übertragen. Da die Gefahr für bleibende Schäden am Herzmuskel jedoch nicht von der Hand zu weisen sei, empfehlen die meisten Experten eine längere Ruhephase nach einer durchgemachten SARS-CoV-2-Infektion, auch wenn diese mild verlaufen sei.

Symptomfrei für mindestens eine Woche

Die Studienautoren empfehlen daher, individuelle Empfehlungen für Covid-19-Genesene auszusprechen. Patienten mit andauernden Symptomen, nach schwerem Covid-19 oder mit einem möglicherweise vorbestehenden Herzschaden müssten genauer klinisch untersucht werden. Sport sei erst wieder erlaubt, nachdem ein Patient mindestens sieben Tage lang symptomfrei gewesen sei. Dann solle langsam begonnen werden.

Über mehrere Phasen von jeweils mindestens sieben Tagen solle sich der Patient an sein früheres Leistungsniveau behutsam wieder herantasten. In den ersten beiden Phasen – also den ersten 14 Tagen – sei nur leichte Belastung erlaubt. Die Intensität solle nie so stark sein, dass der Patient sich dabei nicht mehr unterhalten könne. Beispiele für entsprechende Aktivitäten seien Haushalts- oder leichte Gartenarbeit, langsames Spazierengehen sowie Balance- oder Yogaübungen. Atem-, Dehnungs- und leichte Kräftigungsübungen seien ebenfalls möglich.

Stretching für den Anfang

In dem Fachmagazin berichtete ein Covid-19-Genesener, dass ihm vor allem Dehnen dabei geholfen habe, wieder aktiver werden zu können. Er hatte zu denjenigen gehört, die nach überstandener Infektion unter andauernder Schwäche und Müdigkeit gelitten hatten; schon die geringste körperliche Anstrengung hatte ihn überfordert. Stretchen habe ihm geholfen, den Brustkorb und die Lungen auszudehnen, sodass ihm anschließend nach und nach auch das Atmen bei anstrengenderen Aktivitäten leichter gefallen sei.

DOI: 10.1136/bmj.m4721

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