Tinnitus und Hörverlust: So können Sie vorbeugen

Dr. Karen Zoufal  |  04.11.2025 14:32 Uhr

Pfeifen, Summen, Klingeln: Etwa jeder zehnte Erwachsene hat irgendwann für längere Zeit solche Ohrgeräusche. Das Risiko für Tinnitus und andere Hörprobleme steigt mit dem Alter und der Lärmbelastung. Wie man dem vorbeugt und wann es Zeit für einen Arztbesuch wird, erläutert die Hörtherapeutin Dr. Jackie Price von der Penn State HNO-Klinik in Hershey, USA.

Ein Arzt untersucht das Ohr einer älteren Frau
Die erste Anlaufstelle bei Hörproblemen ist der HNO-Arzt.
© peakSTOCK/iStockphoto

Was ist Tinnitus?

Menschen nehmen bei einem Tinnitus in einem oder beiden Ohren Geräusche wahr. Das kann ganz unterschiedlich ausgeprägt sein: Manche Menschen beschreiben es als Zikadenzirpen, andere wie einen vorbeifahrenden Güterzug. Das Geräusch kommt nicht von außen, sondern entsteht durch eine Fehlkommunikation zwischen Gehirn und Ohr.

Was sind die Ursachen für Tinnitus?

Tinnitus und andere Hörprobleme sind oft frühe Anzeichen von Hörverlust. Hörverlust beginnt mit einer Schädigung winziger Sinneszellen im Innenohr, den Haarzellen. Sie wandeln Schallwellen in Signale um, die das Gehirn verarbeitet. Sind sie geschädigt, hört man schlechter. Bei Tinnitus sind die Signale zwischen Ohr und Gehirn „verzerrt“.

Wie lässt sich Hörverlust und Tinnitus vorbeugen? 

Das Wichtigste ist, die Ohren vor Lärm zu schützen und einen Gehörschutz zu tragen, wenn es lauter als 85 Dezibel wird. Das ist zum Beispiel oft bei Konzerten, Sportveranstaltungen, Feuerwerk und beim Arbeiten mit manchen Werkzeugen der Fall. Price rät: „Tragen Sie beim Rasenmähen einen Gehörschutz, anstatt Musik über Kopfhörer zu hören. Das ist nämlich doppelt schädlich: Man dreht die Musik laut auf, um den Rasenmäher zu übertönen, und das für 45 Minuten oder länger.“

Was ist der richtige Gehörschutz?

Ohrstöpsel oder Kapselgehörschützer sollten einen Geräuschdämmwert von mindestens 22 Dezibel haben. Dieser Wert ist auf der Produktverpackung angegeben. 

Um Schaumstoff-Ohrstöpsel richtig einzusetzen, rollen Sie ihn zwischen zwei Fingern zusammen. Zum Einsetzen ziehen Sie mit der anderen Hand am Ohrläppchen, um den Gehörgang zu weiten. Setzen Sie den Ohrstöpsel ein. Er dehnt sich dann aus und passt sich an den Gehörgang an. 

Wie werden Hörverlust und Tinnitus behandelt? 

Hörverlust und Tinnitus sind nicht heilbar. Eine Behandlung kann aber das Hörvermögen und die Lebensqualität verbessern.

Bei Tinnitus kann eine Verhaltenstherapie helfen, mit den Ohrgeräuschen besser umzugehen. Klangtherapien mit Geräten, die beispielsweise ein sanftes Rauschen erzeugen, sollen die Aufmerksamkeit vom Tinnitus ablenken. Bei Hörverlust kommen Hörgeräte zum Einsatz.

Wann wird es Zeit für einen Hörtest? 

Wer über längere Zeit Ohrgeräusche wahrnimmt oder bemerkt, dass er schlechter hört, sollte einen Hörtest machen lassen, rät Price. „Manchmal denken Menschen, sie hören gut, aber es gibt Anzeichen von Veränderungen im Ohr, zum Beispiel einen Hörverlust im Hochtonbereich. Das kann bei einem Hörtest entdeckt werden.“

Medikamente ohne Zuzahlung

Alle zwei Wochen neu: die aktuelle Liste der zuzahlungsfreien Arzneimittel.

Arzneimitteldatenbank

Medikamenten-Name oder Wirkstoff eingeben für mehr Informationen.

Podcast "gecheckt!"
Liegende Frau mit Akupunkturnadel in der Stirn
Podcast: gecheckt!
Alternative Therapie

In dieser Folge steht die traditionelle chinesische Medizin im Mittelpunkt. Apotheker Rüdiger Freund…

Krankheiten von A - Z

In diesem Lexikon finden Sie umfassende Beschreibungen von etwa 400 Krankheitsbildern

nach oben