Das befreit von Sodbrennen

Sodbrennen ist eine der häufigsten Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes. Viele Betroffene bagatellisieren den brennenden Schmerz. Aber es gibt Hilfe aus der Apotheke.

Frau liegt im Bett und liest
Hilfreich bei Sodbrennen: Das Kopfende des Bettes zum Beispiel durch Kissen etwas höher einrichten.
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Säure muss sein: Ohne ihre Mitarbeit im Magen könnte der Mensch keine Nahrung verdauen. Damit die Säure dort bleibt, wo sie hingehört, gibt es zwischen Magen und Speiseröhre einen Schließmuskel. Doch bei einigen Menschen ist dieser Muskel geschwächt, und der Verschlussmechanismus versagt. Auch unkoordinierte Bewegungen der Speiseröhre oder eine gestörte Magenentleerung können dies auslösen. Die Folge: Die aggressive Magensäure steigt in die Speiseröhre auf. Die Menschen klagen dann über Sodbrennen, Schmerzen hinter dem Brustbein und saures Aufstoßen.

Wichtig zu wissen: Bei manchen Menschen äußert sich Sodbrennen durch ein ständiges Hüsteln oder auch durch eine verstopfte Nase. Was merkwürdig klingt, hat einen verständlichen Zusammenhang: Die Magensäure steigt manchmal bis in den Rachenraum auf, dort reizt sie die Schleimhäute und führt zu Schwellungen. Eine verstopfte Nase, Husten und manchmal sogar Atemnot können die Folge sein.

Zwerchfellbruch als Ursache?

Häufig spielt das Zwerchfell eine entscheidende Rolle. Das Zwerchfell ist eine dünne Muskelschicht, die Brust- und Bauchraum voneinander trennt. Die Speiseröhre durchtrennt diese Muskelschicht. Diese Durchtrittsstelle kann sich durch Druckbelastung oder schwaches Bindegewebe langsam erweitern: Experten sprechen vom Zwerchfellbruch. Gleitet der Magen durch dieses Loch in den Brustraum oder verklemmt sich dort sogar, funktioniert der Schließmechanismus nur noch ungenügend. Die Säure kann nahezu ungehindert aufsteigen. Nur ein chirurgischer Eingriff kann die Schwachstelle beheben.

Im Bett: Kopfende höher stellen

Tritt das Sodbrennen nur gelegentlich auf, hilft eine Umstellung der Lebensgewohnheiten. Wer zum Beispiel weiß, dass er auf den Genuss von Alkohol, Nikotin, Kaffee oder Fruchtsäften mit Sodbrennen reagiert, reduziert diese Dinge. Das gilt auch für besonders süße, fette oder scharfe Speisen. Die Säure steigt im Liegen besonders leicht auf. Ein frühes, leichtes Abendessen wirkt dem entgegen. Außerdem hilfreich: Das Kopfende des Bettes zum Beispiel durch Kissen etwas höher einrichten. Wer sein Körpergewicht reduziert, lindert seine Beschwerden.

Praktische Maßnahmen

  • Übergewicht abbauen.
  • Kaffee, Nikotin, Tomatensaft, Zitrusfrüchte und stark gewürzte Speisen meiden.
  • Auf üppiges Essen wie fettreiche Wurst oder Fettgebackenes verzichten.
  • Keine großen Mahlzeiten kurz vor dem Schlafengehen.
  • Bewusst und langsam essen.
  • Kopf und Oberkörper zum Schlafen hoch lagern.
  • Enge Kleidung und Gürtel vermeiden.

In der Apotheke gibt es eine ganze Reihe von Medikamenten gegen Sodbrennen. Die sogenannten Antazida neutralisieren überschüssige Magensäure. Sie sind die Mittel der Wahl bei gelegentlichem Sodbrennen. Bei beständigen Beschwerden bieten sich sogenannte Protonenpumpenhemmer wie Omeprazol oder Pantoprazol an. Sie wirken an speziellen Magenzellen und hemmen dort die Produktion der Magensäure. Protonenpumpenhemmer sind keine akut wirksamen Mittel. Sie tun ihren Dienst am besten, wenn man sie regelmäßig einmal täglich auf nüchternen Magen einnimmt. In der Selbstmedikation ist eine Therapiedauer von maximal 14 Tagen sinnvoll.

Die Fachgesellschaften für Magen-Darm-Erkrankungen empfehlen jedem, der regelmäßig oder öfter als einmal pro Woche Sodbrennen hat, eine Untersuchung der Speiseröhre per Endoskop. Mit chirurgischen Werkzeugen an der Endoskop-Spitze kann der Arzt sogar Gewebeproben entnehmen.

Apothekerin Christina Brunner

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