Selten, aber bei jeder zweiten Betroffenen tödlich: Eierstockkrebs. Dr. Pedro T. Ramirez vom Houston Methodist Hospital erklärt, worauf zu achten ist.
Welche Risikofaktoren für Eierstockkrebs gibt es?
Eierstockkrebs tritt am häufigsten bei Frauen über 50 auf, insbesondere nach den Wechseljahren. Weitere Faktoren, bei denen Eierstockkrebs häufiger vorkommt, sind Kinderlosigkeit, sehr frühes Einsetzen der Menstruation, späte Menopause und Erkrankungen wie Endometriose. Auch die familiäre Vorbelastung spielt eine Rolle: Wenn nahe Verwandte wie Mutter, Schwester oder Tochter Eierstock-, Brust- oder Darmkrebs hatten, kann das eigene Risiko durch möglicherweise vererbte Genveränderungen erheblich erhöht sein.
Welche Symptome verursacht Eierstockkrebs?
Die Anzeichen sind besonders zu Beginn oft unspezifisch und werden daher leicht übersehen. Zu den typischen Symptomen zählen:
- Anhaltende Blähungen oder Schwellungen im Bauch
- Völlegefühl schon nach kleinen Mahlzeiten
- Anhaltende Magen-, Rücken- oder Beckenschmerzen
- Häufiger oder plötzlicher Harndrang
- Verdauungsprobleme wie Verstopfung oder Durchfall
- Unerklärliche Müdigkeit
- Gewichtsverlust
Der entscheidende Unterschied zu harmloseren Beschwerden: Bei Eierstockkrebs treten die Symptome über mehrere Wochen fast täglich auf und verschwinden nicht von selbst.
Warum kann die Diagnose schwierig sein?
Eierstockkrebs wird auch als „stille Krankheit“ bezeichnet, weil er aufgrund der unspezifischen frühen Symptome oft erst spät erkannt wird. Anders als bei Gebärmutterhals- oder Brustkrebs gibt es keinen einfachen, zuverlässigen Test, um Eierstockkrebs frühzeitig zu erkennen.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Der erste Schritt ist eine Operation, bei der so viel wie möglich vom Tumor entfernt wird – möglicherweise beide Eierstöcke, Eileiter, die Gebärmutter und Teile benachbarter Organe. Nach der Operation erhalten die meisten Frauen eine Chemotherapie. Es gibt auch zielgerichtete Medikamente, die die Selbstheilung von Krebszellen blockieren.
Immuntherapie wird hauptsächlich bei wiederkehrenden Erkrankungen eingesetzt. Viele Frauen nutzen die Möglichkeit, an klinischen Studien mit vielversprechenden neuen Behandlungen teilzunehmen.