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Vorhofflimmern möglicherweise gezielt behandelbar

ZOU  |  27.04.2023

Bei Vorhofflimmern, einer häufigen Herzrhythmusstörung, sind Kalziumströme vermindert. Die Ursache dafür wurde von einem Hamburger Forschungsteam entdeckt: Es ist ein Protein namens Phosphodiesterase 8B (PDE8B), gegen das es bereits einen Wirkstoff gibt. Er wird derzeit für die Behandlung von Demenz in klinischen Studien getestet.

Mann, hält eine Hand an sein Herz.
Vorhofflimmern ist die häufigste Form von Herzrhythmusstörungen.
© Getty Images/iStockphoto

Mit PDE8B ergibt sich erstmals die Möglichkeit, Vorhofflimmern gezielt zu behandeln:  Von diesem Protein bilden die erkrankten Herzzellen zu große Mengen. Da es nur in den Zellen der Herzvorhöfe vorkommt, ist das Protein ein optimales Ziel für die Behandlung – anders als bisher verfügbare Medikamente, die immer auf das gesamte Herz wirken.

Ein weiterer Vorteil ist, dass bereits ein Wirkstoff bekannt ist, mit dem sich PDE8B hemmen lässt. Da auch Pferde Vorhofflimmern bekommen können, soll die Therapie zunächst an Tieren, die aufgrund dieser Herzrhythmusstörung für den Reitsport nicht mehr verwendbar sind, getestet werden. Ein weiterer Ansatz, der nun verfolgt werden soll, ist eine Gentherapie. Das Forschungsteam hat nämlich festgestellt, dass eine Veränderung des PDE8B-Gens dazu führt, dass zu viel von dem Protein gebildet wird.

Veränderte Kalziumströme in Zellen zu messen, ist eigentlich eine Standard-Technik in Forschungslaboren. Dass die Entdeckung so lange auf sich hat warten lassen, liegt daran, dass menschliche Herzzellen im Labor sehr schwierig zu züchten sind. Außerdem unterscheiden sich die Zellen je nach Alter, Krankheit und Medikation der Patienten, was zusätzlich viel Erfahrung erfordert.

Quelle: DOI 10.1093/eurheartj/ehad086

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