GesellschaftFrauengesundheitBeratungGesundheit

AstraZeneca: Thrombose auch bei der zweiten Impfung möglich

PZ/NK  |  13.05.2021

Der Covid-19-Impfstoff AstraZeneca kann in ausgesprochen seltenen Fällen Thrombosen verursachen. Wegen dieser Impfkomplikation ist das Präparat vor allem für Menschen über 60 Jahren empfohlen. Aber auch Jüngere können sich mit dem Impfstoff in Arztpraxen impfen lassen. Bei vielen Geimpften steht bald die zweite Impfung an, und damit auch die Frage: Soll ich mich ein weiteres Mal mit AstraZeneca impfen lassen?

Junge Frau mit Maske.
Die seltenen Hirnvenenthrombosen nach der Impfung mit AstraZeneca traten gehäuft bei Frauen unter 60 Jahren auf.
© Andrey Zhuravlev/iStockphoto

Personen unter 60, die bereits eine Dosis Vaxzevria erhalten haben, stehen in den kommenden Wochen vor der Entscheidung, welchen Impfstoff sie als zweite Dosis erhalten sollen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt einen mRNA-Impfstoff, obwohl für die Mischung der beiden Impfstoffe noch keine Daten vorliegen. Viele Geimpfte, die die erste AstraZeneca-Dosis gut und mit wenig Impfreaktionen überstanden haben, könnten sich aber auch diesen Impfstoff für die zweite Dosis wünschen, weil sie davon ausgehen, dass sie die zweite Dosis ebenso gut vertragen werden. Das ist aber eine Fehleinschätzung.

„Eine gut überstandene erste Impfung schließt Komplikationen bei der zweiten Impfung nicht sicher aus“, sagte Professor Dr. Andreas Greinacher vom Institut für Immunologie und Transfusionsmedizin der Universitätsmedizin Greifswald am Dienstag bei einer Veranstaltung des „Science Media Center Deutschland“. Aus Deutschland gebe es bislang wenige Daten; ihm sei nur ein Fall bekannt, bei dem die Gerinnungsstörung nach der zweiten Dosis aufgetreten sei. Die Blutprobe der betroffenen Person werde noch zur genaueren Abklärung untersucht. Aus Großbritannien sei aber bekannt, dass Thrombosen bei einigen Personen auch nach der zweiten Dosis aufgetreten seien. Wie häufig dies sei, könne aber noch nicht abgeschätzt werden, berichtete Greinacher.

Sein Team hatte frühzeitig eine Hypothese für das Auftreten der seltenen Hirnvenenthrombosen geliefert. Bei der Nebenwirkung handelt es sich um Blutgerinnsel an ungewöhnlichen Orten bei gleichzeitigem Mangel an Blutplättchen.

Mehr Infos zu den Nebenwirkungen der einzelnen Covid-19-Impfstoffe lesen Sie hier. Welche Warnzeichen auf eine Hirnvenenthrombose hindeuten, erklärt dieser Beitrag.

Das könnte Sie auch interessieren

Medikamente ohne Zuzahlung

Alle zwei Wochen neu: die aktuelle Liste der zuzahlungsfreien Arzneimittel.

Arzneimitteldatenbank

Medikamenten-Name oder Wirkstoff eingeben für mehr Informationen.

Podcast "gecheckt!"
Ein Mann, der ein Fenster zum Lüften geöffnet hat uns aus dem Fenster hinausblickt.
Podcast: gecheckt!
Gesundheit

Podcast: Radon in Wohnräumen - Risiken und Vorsorge

Radon und seine Zerfallsprodukte erhöhen mancherorts die Strahlenbelastung in Innenräumen, was auf…

Apotheken Magazin

Alle 14 Tage neu in Ihrer Apotheke: Das Apotheken Magazin ist eine kostenlose Zeitschrift für Apothekenkunden, die fundiert und leicht verständlich alle Fragen rund um die Gesundheit beantwortet.

Telepharmazie

Sie suchen eine Apotheke mit Telepharmazieangebot?

Krankheiten von A - Z

In diesem Lexikon finden Sie umfassende Beschreibungen von etwa 400 Krankheitsbildern

nach oben
Notdienst finden