Magnesium: krampflösend bei Muskelschmerzen

Muskelschmerzen durch Krämpfe kommen oft überraschend: zum Beispiel beim Sport oder einfach nachts im Schlaf. Solche Wadenkrämpfe können sehr unangenehm sein. Was im Akutfall krampflösend wirkt und wie man vorbeugen kann, lesen Sie hier.

Frau, nimmt eine Tablette.
Magnesium beugt schmerzhaften Muskelkrämpfen vor.
© fizkes/iStockphoto

Besonders häufig treten Krämpfe in Oberschenkeln, Waden, Fußsohlen oder Zehen auf. Auch die kleinsten Muskeln rund um das Auge können betroffen sein. Tics werden diese flatternden Zuckungen auch genannt, die auf Dauer ziemlich unangenehm sein können.

Muskeln verkrampfen sich, wenn sie überfordert und müde oder zu wenig mit Mineralstoffen und Flüssigkeit versorgt sind. Besonders wenn es sommerlich warm ist, sollte man beim Sport deshalb regelmäßige Lockerungs- und Dehnübungen einschieben und auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten. Apfelschorlen oder spezielle Elektrolyt-Drinks sind geeignet, um den Wasser- und Mineralstoffmangel auszugleichen.

Bei den Wadenkrämpfen lassen sich vereinfacht drei verschiedene Arten unterscheiden:

  • Der gelegentliche Wadenkrampf, für den man keine genaue Ursache ausfindig machen kann und der unversehens einschießt wie etwa ein Schluckauf.
  • Wadenkrämpfe treten auch auf, wenn der Flüssigkeits- und Mineralstoffhaushalt aus dem Lot geraten ist. Durch Erbrechen, Durchfall, spezielle Medikamente wie Diuretika, starkes Schwitzen während der Sommermonate oder einseitige Diäten verliert der Körper nicht nur Flüssigkeit, sondern auch wichtige Mineralstoffe wie Kalium oder Magnesium. Fehlen diese Elektrolyte, ist das Muskelgewebe leichter erregbar und hat eine erhöhte Krampfbereitschaft. Auch in der zweiten Schwangerschaftshälfte machen vermehrt Wadenkrämpfe zu schaffen, weil sich durch das ungeborene Kind die Mineralstoffdepots der Mutter schneller leeren.
  • Wadenkrämpfe können auch ein Indiz für eine zugrunde liegende Erkrankung sein. In Frage kommen etwa Gefäßerkrankungen wie die periphere arterielle Verschlusskrankheit oder Krampfadern, neurologische Störungen wie Borreliose oder Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes.

Schießen Wadenkrämpfe nachts ein, reißen sie einen immer wieder unsanft aus dem Schlaf. Geschieht dies häufig, dauert der Krampf lange oder löst er sich nicht von selbst, muss ein Arzt die Hintergründe abklären. Steckt eine Grunderkrankung dahinter, wird diese behandelt. Lässt sich keine tiefer liegende Krankheit ausmachen, kommen Magnesium-haltige Präparate aus der Apotheke zum Einsatz, die zwischen 200 mg und 400 mg des Minerals enthalten. Eine magnesiumreiche Ernährung, die viel Vollkornprodukte, Haferflocken, Nüsse und magnesiumhaltiges Mineralwasser enthalten sollte, ist zusätzlich hilfreich.

Für den Akutfall gilt: Dehnübungen. Sie lösen die Verkrampfung, steigern die Durchblutung und regen den Stoffwechsel an. Wer von einem Wadenkrampf belästigt wird, versucht am besten, die Zehen zu umfassen und sie in Richtung des Schienbeins zu ziehen. Linderung verschaffen auch eine warme Dusche oder leichte Massagen und Lockerungsübungen.

Apothekerin Elke Wolf

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