Mineralwasser: perfekter Durstlöscher mit Mehrwert

Es gibt über 500 verschiedene Mineralwässer. Welches passt zu Ihnen?

Glas mit sprudelndem Mineralwasser auf nassem Stein vor grüner Wiese
© Informationszentrale Deutsches Mineralwasser (IDM)

Sie lugen aus der Handtasche, stehen auf Bürotischen, liegen griffbereit auf dem Beifahrersitz oder schlenkern in der Hand. Es ist nicht zu übersehen: Deutschland hängt an der Flasche – der Mineralwasserflasche. 137 Liter davon trank jeder Bundesbürger im letzten Jahr – zehnmal so viel wie 1970. Dagegen lässt sich nichts einwenden. Denn Mineralwasser ist der perfekte Durstlöscher: kalorienfrei, erfrischend und ein reines Naturprodukt.

Von Regentropfen bis zur Quelle

Es entsteht im Laufe von vielen Jahrzehnten aus Regentropfen, die durch Kies, Sand und Gesteinsschichten fließen und im Untergrund versickern. Auf der Reise in die Tiefe wird das Wasser gefiltert und gereinigt, gleichzeitig lösen sich Mineralstoffe sowie Spurenelemente aus den Steinen und gehen ins Wasser über.

Besonders in vulkanischen Gebieten steigt das Gas Kohlendioxid aus dem Erdinneren auf, reagiert bei Wasserkontakt zu Kohlensäure und durchsetzt es mit feinen Perlen. Dieser Bodenschatz schlummert meist zwischen 100 und 200 Metern unter der Erde, bis er per Brunnenbohrung angezapft, an die Oberfläche gepumpt und direkt am Quellort abgefüllt wird.

Mehr als 500 Sorten

Eine gezielte Auswahl macht Sinn. Jedes Wasser bietet eine andere Kombination an Mineralstoffen, Spurenelementen und Kohlensäure. Welche zu einem passt, hängt von der Lebenssituation ab. Treibt man viel Sport, ernährt sich vegan oder steht ständig unter Strom? Je nachdem können bestimmte Mineralstoffe zu kurz kommen, oder der Körper braucht eine Extraportion. Das richtige Mineralwasser, aber auch spezielle Präparate aus der Apotheke, können dann einen guten Beitrag zur Versorgung leisten.

Passend für Veganer

Calciumreiche Mineralwässer bieten sich beispielsweise an, wenn Milch und Milchprodukte selten oder nie auf den Tisch kommen. Denn damit fehlen die wichtigsten Calciumlieferanten aus der Nahrung. Ab einem Gehalt von 150 Milligramm pro Liter darf sich ein Mineralwasser calciumhaltig nennen. Einen nennenswerten Beitrag zur Versorgung bringen jedoch erst Wässer mit höheren Werten. Sie eignen sich zum Beispiel für Veganer, die auf jegliche tierische Produkte inklusive Milch und Käse verzichten, oder für Menschen, die Milchprodukte schlecht vertragen.

Auch auf Magnesium sollten manche Menschen achten. Der Mineralstoff ist für die Reizweiterleitung von den Nerven zu den Muskeln wichtig. Wer selten Vollkornprodukte, Obst oder Gemüse isst, nimmt eventuell zu wenig Magnesium auf. Und wer viel Sport treibt oder körperlich hart arbeitet, verliert den Mineralstoff mit dem Schweiß. In diesen Fällen ist Mineralwasser eine gute Lösung: Ab 50 Milligramm pro Liter ist es "magnesiumhaltig". Besser ist aber ein Wasser mit mindestens 100 Milligramm pro Liter. Zwei Flaschen davon decken zwei Drittel des Tagesbedarfs.

Viel oder wenig Natrium?

Bei schweißtreibenden Aktivitäten geht nicht nur Magnesium, sondern auch Natrium und Kalium verloren. Beide Mineralstoffe sind entscheidende Rädchen bei der Regulation des Wasserhaushaltes. Um die Verluste auszugleichen, ist ein Mineralwasser mit mindestens 200 Milligramm pro Liter Natrium empfehlenswert. Kalium steckt dagegen eher in Fruchtsäften als in Mineralwässern.

Menschen mit Bluthochdruck sollen dagegen meist salzarm essen und trinken. Sie setzen besser auf Mineralwässer mit geringem Natrium- und Chloridgehalt. Eine gute Wahl sind solche mit weniger als 20 Milligramm pro Liter Natrium und dem Hinweis "geeignet für natriumarme Ernährung".

Anregend für die Verdauung

Sulfate sind Schwefelverbindungen in Mineralwässern, die aus Geschmacksgründen zwar oft entfernt werden. Doch sie regen die Verdauung an. Ab 200 Milligramm pro Liter ist ein Mineralwasser sulfathaltig, ab 1.200 Milligramm pro Liter darf es den Hinweis "unterstützt die Verdauung" tragen. Auch Kohlensäure kurbelt die Magensaftproduktion und die Verdauung an. Wer keinen empfindlichen Magen hat und viel Blubber im Glas mag, kann ruhig zu einem kohlensäurereichen Wasser greifen.

Mineralwasser ist übrigens auch in der Küche ein Hit. Es macht Magerquark sahnig, Rührei locker, hält Kartoffelbrei cremig, Sorbets geschmeidig und Suppen luftig leicht. Probieren Sie mal diese Karottensuppe: Für vier Portionen eine Zwiebel und ein walnussgroßes Stück Ingwer fein hacken und in einem Esslöffel Butter anbraten. 250 Gramm Karotten und eine Kartoffel würfeln und mit in den Topf geben. Mit einem Schuss Weißwein ablöschen. Ein zehntel Liter Orangensaft zugeben, mit einem drittel Liter Brühe, einem Teelöffel Honig und zwei Esslöffeln Curry würzen, 20 Minuten garen. 80 Milliliter Sahne, 50 Milliliter saure Sahne und 150 Milliliter stark sprudelndes calciumreiches Mineralwasser (über 150 Milligramm pro Liter) zugeben. Aufkochen lassen und im Mixer pürieren, salzen und mit Muskatnuss abschmecken. Guten Appetit!

Diplom-Oecotrophologin Dorothee Hahne

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