Gluten und Weizen: Jede und jeder Zehnte reagiert empfindlich

Dr. Karen Zoufal  |  05.11.2025 11:21 Uhr

Bauchschmerzen, Blähungen oder Verstopfung nach Brot oder Nudeln? Etwa 10 Prozent der Menschen vertragen kein Gluten oder Weizen – auch ohne Allergie- oder Zöliakie-Diagnose.

Junge Frau lässt einen Mann von ihrem Vollkorn-Brötchen abbeißen.
Froh, so entspannt Gluten und Weizen essen zu können? Auf etwa ein Zehntel der Menschen weltweit trifft das laut einer Studie nicht zu.
© Ivanko_Brnjakovic/iStockphoto

Weltweit berichten etwa 10 Prozent aller Mensch von Beschwerden, wenn sie Gluten oder Weizen essen. Dabei haben sie keine Zöliakie- oder Weizenallergie-Diagnose.

Forschende haben 25 Studien mit insgesamt fast 50.000 Personen aus 16 Ländern ausgewertet, um festzustellen, wie viele Menschen empfindlich auf Lebensmittel mit Gluten oder Weizen reagieren – auch bekannt als „Nicht-Zöliakie-Glutensensitivität“.  Das waren überraschend viele: Im Schnitt gaben 10,3 Prozent der Menschen an, nach dem Essen von Gluten oder Weizen Beschwerden zu bekommen. 

Symptome der Nicht-Zöliakie-Glutensensitivität nach Verzehr von Gluten oder Weizen

Diese Beschwerden kamen vor:

Große Unterschiede zwischen den Ländern

Die Häufigkeit von Nicht-Zöliakie-Glutensensitivität variierte weltweit zwischen den einzelnen Ländern erheblich: Am niedrigsten war sie in Chile, wo nur 0,7 Prozent der Personen davon berichteten. Großbritannien lag mit 23 Prozent eher im Mittelfeld, während in Saudi-Arabien mit 36 Prozent mehr als jeder Dritte davon betroffen war. 

Vermehrt Frauen und Menschen mit bestimmten Erkrankungen betroffen

Bei näherer Betrachtung der Daten kristallisierte sich heraus, dass bestimmte Personengruppen häufiger empfindlich auf Gluten und Weizen reagierten. Darunter fielen auf:

Viele ernähren sich ohne ärztliche Empfehlung glutenfrei

Bei einer Nicht-Zöliakie-Glutensensitivität können sich die Symptome bessern, wenn gluten- und weizenhaltige Lebensmittel gemieden werden. Häufig kehren die Beschwerden zurück, wenn solche Lebensmittel wieder auf den Speiseplan kommen. Etwa vier von zehn Betroffenen ernährten sich deshalb glutenfrei, oft ohne ärztliche Empfehlung. Das liegt häufig daran, dass die Diagnose schwierig zu stellen ist, denn anders als bei Zöliakie und Weizenallergie gibt es keine Labormarker.

Quelle: DOI 10.1136/gutjnl-2025-336304

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